Katrin Höpker

Am 29. September 2012 feierte der Gesangverein „1952“ Balde-Melbach seinen 60. Geburtstag.
Nach den Liedvorträgen der eingeladenen Gastchöre konnten die Besucher in der Kulturhalle Berghausen den großen „Katrin-Höpker-Mitsingabend“ erleben.


Christiane Sandkuhl aus der Lokalredaktion Bad Berleburg der Westfalenpost schreibt in der Ausgabe vom
1. Oktober 2012: (Wiedergabe des Textes von der WP genehmigt)

Mit Kathrin Höpker in Berghausen abgehoben
 
Berghausen. Der Gesangverein Balde-Melbach besteht in diesem Jahr bereits 60 Jahre und das ist für die hochmotivierten Sänger ein Grund groß zu feiern. In der Berghäuser Kulturhalle fanden sich am Samstag sehr zahlreich die Freunde der Sänger ein, um diesen Geburtstag gebührend zu begehen.G. Verein Balde 29.9.2012 Teil 1 032
Chorleiterin Christine Uhl gab zu bedenken, dass diese Feier nicht von der „üblichen“ Sorte sein solle. In den Planungen gemeinsam mit ihren Sängerinnen und Sängern zog die Hesselbacherin in Betracht, etwas auf die Beine zu stellen, was lange nachwirkt und nicht so schnell vergessen wird. Selbstverständlich baute der Gesangverein zu Beginn der Festlichkeit einmal auf den Gesangeinlagen der befreundeten Chöre auf.
Das Freundschaftssingen der Gastgeber, des MGV 1882 Oberndorf-Rüppershausen, des MGV Einigkeit Rinthe 1947, des gemischten Chores Liederkranz Schameder 1903 und des MGV Sangeslust Birkefehl wurde von den Chorleitern Ute Lingerhand-Hindsches, Jens Schreiber, Wilfried Hoffmann und in Vertretung für Thomas Bröcher durch Heiko Rath, in sehr harmonisches Fahrwasser bewegt. Der gemischte Chor Arion Weidenhausen musste die Teilnahme wegen einer hohen Zahl an Krankheitsfällen absagen.
Zu Gehör bekamen die Zuhörer in der sehr gut gefüllten Halle geistliches Liedgut wie „Laudate Dominum“, Schlagermelodien „Über den Wolken“ oder Volkstümliches „Ich gin e´mol spaziere“ und „Handwerkers Abendlied“ bevor die Kölner „Motivationstrainerin“ Kathrin Höpker die Berghäuser Halle „auf links drehte“ und einen Hexenkessel daraus zauberte. „Ich will mit euch abheben“ - ihr Aufhänger zu Reinhard Meys „Über den Wolken“ mit an die Leinwand auf der Bühne gebeamten Texten war genau der richtige Einstieg in eine schier unglaubliche Veranstaltung, wie Berghausen sie wohl in der Form noch nicht erlebt hat. Eine Gruppe Berleburger Frauen hatte Kathrin Höpker bereits schon einmal auf einer Kölner Karnevalsveranstaltung erlebt und ließ es sich nicht nehmen, die Stimmungskanone live in der eigenen Heimat zu erleben.G. Verein Balde 29.9.2012  Teil 2 076
Kathrin Höpkers großes Plus ist nicht allein das grandiose Spiel auf dem E-Piano, ihre breites Repertoire und ihr Entertainment von der Bühne aus. Sie trieb auch noch mit Stimmimitationen an und knüpfte perfekt an die großen Künstler der Welt an wie Doris Day mit „Que sera“, dem Tiger von Wales, Tom Jones mit „Delilah“ und deutsche Schlagergrößen wie Hans Blum alias Henry Valentino mit Uschi „Im Wagen vor mir“. Mitorganisator Lothar Dickel trug diesen Musikwunsch an Kathrin Höpker mit der Bitte um unbedingte Erfüllung heran und eine kräftig einstimmende Sängerschaft bestätigte ihn. Selbst in der slawischen Welt ist Berghausen nun angekommen. „Moskau“ der legendären Songcontest-Teilnehmer „Dschingis Khan“ motivierte etliche Tanzfreudige zum Kasatschok-Tanz.
„Ich wusste doch, dass ich hier richtig bin,“ so die Entertainerin Kathrin Höpker. Auf dem Land ist für die Musikerin alles einfacher.
Das Engagement in den Vereinen und im dörflichen Leben ist immer von Vorteil, die Menschen sind motivierter, sind immer zu Späßen aufgelegt und machen auch gern mal einen Unsinn mit. Das erlebt die gebürtige Westfälin in Großstädten nicht so schnell, da muss sie sich insbesondere mit volkstümlichem Liedgut wie „Mein Vater war ein Wandersmann“ stärker ins Zeug legen. Doch den Erfolg kann sie schlussendlich immer für sich verbuchen.
„Geben sie Gas, es ist ihre Halle und es ist ihr Abend, also keine falsche Scham – mitmachen ist die Devise“, lachte sie fröhlich in die Runde und hatte mit Hannes Waders „Heute hier, morgen dort“ und Trude Herrs „Ich will keine Schokolade“ die vielen Herzen auf ihrer Seite.
In Berghausen ist am vergangenen Wochenende ein Stimmungsvulkan ausgebrochen. Nun, wenn jetzt noch jemand behaupten sollte, die Wittgensteiner sind stur und haben kein Feuer im Blut, der hat gehörig was verpasst.
Der Gesangverein Blade-Melbach hat nicht allein seinen Geburtstag gefeiert, er hat Wittgenstein hochleben lassen und bewiesen: hier leben tolle Menschen mit einer herausragenden Motivation zum singen und zur Geselligkeit.
Der Schieß- und Schützenverein Leimstruth sorgte für die tadellose Bewirtung und zum Tanz zu später Stunde spielte DJ Torsten Musik aus der Konserve.
Von Christiane Sandkuhl


Frauen sind in nahezu allen Konzerten der Grillanzünder

Kathrin Höpker über ihre Erfahrungen mit der Sangesfreude

Berghausen. Kathrin Höpker gewinnt im Wittgensteiner Raum an stetem Ansehen. Die Musikerin aus Köln erhielt jetzt eine Einladung des Gesangvereins „1952" Balde-Melbach in die Kulturhalle Berghausen.
Frage: „Wann begannen Sie mit ihren Showauftritten, um Menschen zum Mitsingen zu motivieren?"
Kathrin Höpker: „Ich bin ausgebildete Organistin, Pianistin und Sängerin. Vor gut vier Jahren habe ich das erste Mal probiert, wie und ob ich große Menschenmengen in Veranstaltungen vom Hocker reißen kann. Ich war erstaunt, wie toll es gelang und das spornte mich zum weitermachen an. Inzwischen bin ich überall in NRW gut unterwegs und mache das mit wachsender Leidenschaft."
„Was bieten Sie dem Publikum an musikalischen Schmankerln?"
„Ich weiß, dass alle von uns in der eigenen Biografie unglaublich viel Musik vereinbaren, daher schaue ich zunächst, in welcher Alterskategorie ich mich in den Veranstaltungen bewege.
Darauf baue ich dann die angebotenen Songs zum Singen und Schunkeln auf. Nicht jeder 70-Jährige kann in die „Beatles" einstimmen, vielfach fehlt es auch an Sprachkenntnis. Dann konzentriere ich mich auf deutsches Liedgut der 60er und 70er Jahre. Und plötzliche merke ich dann, dass selbst die jungen Küken im Saal da wundervoll drauf ansprechen.
„Sind Sie schon einmal angeeckt oder waren weniger erfolgreich, sozusagen mit bitterem Nachgeschmack auf eine Veranstaltung?"
„Nein, das ist mir derart noch nie passiert. Natürlich ist das auch eine Geschlechterfrage. Frauen sind in nahezu allen Konzerten die Grillanzünder. Es ist kaum zu glauben, wie viel Energie in der holden Weiblichkeit steckt und wenn Frauen sich da treiben lassen, reißen sie auch alle Männer mit. Ich bin darauf gespannt, wie das hier in Berghausen anläuft. Hier ist eine extrem hohe Männerquote. Doch ich traue mir das zu, auch dem „starken" Geschlecht einzuheizen.
Das sind meine Erfahrungswerte. Musik hat eine sehr hohe soziale Komponente und wirkt wie der Kitt unter uns Menschen. Mit Musik verstehen wir uns alle. Ich bin der Überzeugung aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit, jeder kann singen, es wird allerdings nicht jeder Meister dieses Faches. Das ist auch nicht zwingend notwendig. Der Spaß an der Sache treibt an."

Im Vorfeld der 60-Jahrfeier des Gesangvereins Balde-Melbach sprach Christiane Sandkuhl mit der Westfälin und Wahl-Kölnerin Kathrin Höpker.



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